Prävention – Früherkennung

Fälschlicherweise wird für Präventionsuntersuchungen meist, vor allem auch in den Medien, der Begriff „Krebsvorsorge“ oder „Gesundheitsvorsorge“ benutzt.  Diese Bezeichnung ist schlicht falsch und weckt falsche Erwartungen. Lediglich die Entfernung eines Dickdarmpolypen, der sich theoretisch zu einem Darmkrebs entwickeln könnte und die Konisation (ein operativer Eingriff im Bereich des Gebärmutterhals) bei Zellveränderungen, die zu einem Gebärmutterhalskrebs werden könnten, sind medizinische Maßnahmen, die man als Vorsorge bezeichnen kann. Von der Mammographie bis zum Hautkrebsscreening handelt es sich bei allen anderen Untersuchungen um Krebsfrüherkennung. Das heißt, dass ein bereits bestehender Krebs, von dem allerdings meist unklar ist, ob er je zu einer Krebserkrankung führen wird, früh(er) erkannt wird. Der Nutzen dieser Früherkennung in Relation zum Schaden, der dadurch bei vielen Menschen angerichtet wird, ist umstritten, da bei weitem nicht jeder früh entdeckte Krebs auch wirklich ausbricht und zu einer Krebserkrankung führt. Zudem konnte leider noch nicht gezeigt werden, dass eine frühere Erkennung der Krebse die Überlebenschancen verbessert. Leider ist es auch noch nicht möglich, zwischen den gefährlichen und ungefährlichen Formen zu unterscheiden, so dass jeder früh erkannte Krebs gleich aggressiv behandelt wird. Wer hierzu mehr wissen möchte, dem empfehle ich das Buch „Die Diagnosefalle“ von H. Gilbert Welch. Zur Krebsvorsorge geht man nicht, sondern man betreibt und lebt Krebsvorsorge durch Nichtrauchen, Sport und Bewegung, Vermeidung von Übergewicht, eine auf Gemüse und Obst basierende Ernährung und ein insgesamt gesundheitsbewusstes Verhalten.

Gesundheitsuntersuchung

In der gesetzlichen Krankenversicherung haben Sie alle 2 Jahre Anspruch auf die sogenannte GU-35 (Gesundheitsuntersuchung)  beim Hausarzt.

Die „Gesundheitsuntersuchung“ kann alle zwei Jahre zu Lasten der Krankenkassen durchgeführt werden. Wir nutzen diese Gelegenheit, um mit Ihnen zu besprechen, welche gesundheitlichen Risiken beinflussbar sind und wie Sie möglichst gesund durchs Leben schreiten können. Bedenken Sie bitte: Nicht jede Untersuchung ist zu jedem Zeitpunkt für jeden Menschen sinnvoll! Auch darüber möchten wir mit Ihnen sprechen.

Krebsfrüherkennung

Die Krebsfrüherkennung besteht aus der Testung auf verstecktes Blut im Stuhl (FOBT) ab dem Alter von 50 Jahren, bzw. der Darmspiegelung ab dem Alter von 55 Jahren. Die Krebsfrüherkennung der Prostata wird dem Mann ab einem Alter von 45 Jahren angeboten. Die  Hautkrebsfrüherkennung können wir bei ihnen alle 2 Jahre durchführen.

Da Maßnahmen der Krebsfrüherkennung nicht unproblematisch sind und neben einem möglichen Nutzen auch einen möglichen Schaden verursachen können, empfehlen wir Ihnen, sich vor Inanspruchnahme einer solchen Maßnahme von uns beraten zu lassen.

Die Krebsfrüherkennungsmaßnahmen bei der Frau wird in der Regel bei Ihrem/r Gynäkologen/in durchgeführt.

Bei allen diesen Terminen können wir nebenbei Ihren Impfstatus checken und erforderliche Impfungen durchführen.

Unabhängige und leicht verständliche Informationen zum Thema Nutzen und Schaden durch Früherkennungsuntersuchungen finden sie beim Harding-Center (https://www.harding-center.mpg.de/de/gesundheitsinformationen/faktenboxen)